Studie zur deutschen Lebenswirklichkeit

Studie zur Lebenswirklichkeit: Bürger:innen in Deutschland sehnen sich nach „Volkes Kümmerer“ und politischen Repräsentant:innen, die Probleme lösen • Repräsentative Studie „Wie wir wirklich leben“ des rheingold Instituts untersucht im Auftrag von Philip Morris Einflussfaktoren und Perspektiven auf politische Repräsentation • Konzept des „einfachen Volkes“ gewinnt an Relevanz • Bürger:innen werden ängstlicher und radikaler

Bürger:innen in Deutschland sehnen sich nach „Volkes Kümmerer“ und politischen Repräsentant:innen, die Probleme lösen

• Repräsentative Studie „Wie wir wirklich leben“ des rheingold Instituts untersucht im Auftrag von Philip Morris Einflussfaktoren und Perspektiven auf politische Repräsentation

• Konzept des „einfachen Volkes“ gewinnt an Relevanz

• Bürger:innen werden ängstlicher und radikaler

Das Vertrauen der Bürger:innen in Deutschland in ihre gewählten politischen Vertreter:innen schwindet kontinuierlich. Gleichzeitig wachsen die Zukunftsängste; die Polarisierung innerhalb der Bevölkerung nimmt zu. Das sind zentrale Erkenntnisse der repräsentativen Studie “Wie wir wirklich leben” des Kölner rheingold Instituts im Auftrag von Philip Morris Deutschland. Zum vierten Mal in Folge hat das renommierte Marktforschungsinstitut die Haltung von Bürger:innen in Deutschland zu Politik und Gesellschaft abgefragt. Fokus der aktuellen Studienreihe ist die Frage, wie politische Repräsentation aussehen und gestaltet sein muss, damit die Menschen sich angemessen vertreten fühlen.

Günstiger Nährboden für die zunehmende Radikalisierung politischer Positionen

Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse geben Anlass zur Sorge: Sie zeigen deutlich, dass sich insbesondere die Mittelschicht nicht mehr ausreichend von politischen Mandats- und Entscheidungsträger:innen vertreten fühlt. Gleichzeitig bilden äußere Faktoren wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und der Wohlstandsverlust im Zuge von Inflation und Rezession einen günstigen Nährboden für die zunehmende Radikalisierung politischer Positionen.

Enttäuschung und Radikalisierung nehmen deutlich zu, Engagement und Optimismus schwinden

Befragt nach der generellen Demokratiezufriedenheit sowie der Wahrnehmung der eigenen Lebenssituation und der politischen Stimmung in Deutschland, macht die Verteilung der im Rahmen der Studie erhobenen „Erwartungstypen“ deutlich, dass Rufe nach einer vermeintlichen Krise der Demokratie in Deutschland nicht vollkommen unbegründet sind.

Wie auch die aktuelle Stimmungslage in Deutschland zeigt, verzeichnen die „Enttäuschten Radikalen“ Zugewinne von acht Prozentpunkte auf 20 Prozent in der Bevölkerung, gefolgt von den „Überforderten Ängstlichen“, die inzwischen ebenfalls ein Fünftel der Wahlberechtigten ausmachen (2022: 16 Prozent). Demgegenüber verliert das moderate bis progressive Lager deutlich: Der Anteil der „Engagierten Optimisten“ sinkt um sieben Prozentunkte auf 22 Prozent, der der „Zufriedenen Moderaten“ auf 29 Prozent (2022: 33 Prozent).

Die Stimmung in Deutschland kippt, die Gräben zwischen den politischen Lagern werden größer. Aus den Ergebnissen der ”Wie wir wirklich leben”-Studie lässt sich eine klare Veränderung der allgemeinen Stimmung ins Negative ablesen. Das bereitet mir persönlich große Sorge, zumal sich zunehmende Unsicherheiten und Ängste nichtzuletzt in einer Radikalisierung politischer Positionen ausdrücken. Hier haben Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft eine demokratische Verantwortung, der wir uns gemeinsam stellen müssen.

Torsten Albig, Geschäftsführer Philip Morris Deutschland

Inhalte sind wichtiger als Personeneigenschaften, Repräsentant:innen sollen sich um die Bevölkerung kümmern

Was sind entscheidende Faktoren, dass Menschen sich gut vom politischen Personal repräsentiert und vertreten fühlen? Für die meisten Befragten ist die Antwort darauf klar: In erster Linie sind inhaltliche Positionen, die Übereinstimmung mit Werten und Überzeugungen sowie die Parteizugehörigkeit der jeweiligen Politiker:innen entscheidend, weniger hingegen Personeneigenschaften wie Geschlecht, Migrationshintergrund oder Aussehen. Das Alter spielt in diesem Zusammenhang in zweierlei Hinsicht eine Rolle. Zum einen werden ältere Politiker:innen tendenziell besser bewertet als jüngere, andererseits spielt die Ähnlichkeit deren Alters mit dem Alter der Befragten nur eine geringe Rolle.

Zeitgleich gewinnt das Konzept des „einfachen Volkes“ an Relevanz

Repräsentant:innen sollen sich an erster Stelle um die Bevölkerung kümmern, so die Ergebnisse der Studie. Einerseits lässt sich dies damit begründen, dass eine vermeintlich zu wenig beachtete Mittelschicht zunehmend unter ökonomischen Druck gerät. Andererseits wird das „einfach Volk“ zunehmend auch nationalistisch, als deutsches Volk, verstanden. Das Konzept des „einfachen Volkes“ gewinnt an Relevanz.

Daneben wurden im Rahmen der Studie auch unterschiedliche Arten des Repräsentierens, das „Wie“ des Repräsentierens, untersucht. Aus den Antworten der Befragten ergeben sich fünf unterschiedliche Führungsstile:

1. Der National-populistische Anführer

2. Volkes Kümmerer

3. Der Souveräne Mediator

4. Der Nahbare Gestalter

5. Der Fordernde Visionär

„Volkes Kümmerer“ ist der beliebteste Führungsstil

Das Ergebnis ist klar: Das Volk soll an erster Stelle stehen. Die Mehrheit der Befragten tendiert zum Führungsstil „Volkes Kümmerer“, gefolgt vom „Nahbaren Gestalter“. Probleme sollen so gelöst werden, dass die Bevölkerung möglichst wenig von ihnen betroffen ist. Der “Fordernde Visionär“ hingegen, der das Volk zum vermeintlich richtigen Handeln zur Erreichung eines höheren Ziels erziehen will, wird insgesamt negativ bewertet und ist in der Bevölkerung wenig gewollt.

Die Studie zeigt, dass die Politik die Probleme der Menschen lösen muss. Dieser Wunsch ist offensichtlich und gleichzeitig eine riesige Herausforderung für unser politisches Spitzenpersonal – sowohl mit Blick auf Ideen und Ansätze als auch hinsichtlich der Kommunikation und des Erklärens von Entscheidungen. Darüber hinaus ist der Wunsch nach einer Delegation von Verantwortung eindeutig beeinflusst von den Erfahrungen der vergangenen Pandemie-Jahre, in denen von den Bürgern spürbar ein eigenverantwortlicher Beitrag zur Problemlösung verlangt wurde.“ Albig weiter: „Es kommt jetzt darauf an, die vermeintlichen Gegensätze zwischen den beiden Führungsstilen Volkes Kümmerer und Fordernder Visionär zu lösen, damit nicht diejenigen Parteien davon profitieren, die den populistischen Gedanken am besten bedienen

Torsten Albig, Geschäftsführer Philip Morris Deutschland

Die “Wie wir wirklich leben”-Studie und ihre Methodik

Hintergrund: Seit 2020 untersucht die “Wie wir wirklich leben”-Studie von Philip Morris Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Kölner rheingold Institut die Lebenswirklichkeit der Menschen in Deutschland. Beleuchtet werden politische Fragestellungen, anhand derer sich demokratietheoretisch problematische Entwicklungen empirisch untersuchen lassen.

Einsatz für demokratische Werte und ein tolerantes Miteinander in Deutschland

Die Studienreihe ist Teil des gesellschaftlich-politischen Engagements von Philip Morris Deutschland. Das Unternehmen möchte damit einen lösungsorientierten Diskurs stärken, der sich für demokratische Werte und ein tolerantes Miteinander in Deutschland einsetzt. In den vergangenen Jahren wurde im Rahmen der “Wie wir wirklich leben”-Studie bereits das Verhältnis der Bürger:innen zu Expertokratie und Populismus (2022), Wahlverhalten und Wahlmotivation anlässlich der Bundestagswahl (2021) sowie das Verhältnis der Menschen in Deutschland zur Politik (2020) untersucht.

Methode: Zur Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung gelungener Repräsentation wurden im Juni und Juli diesen Jahres 3.015 in Deutschland wahlberechtigte Personen online repräsentativ befragt. Zusätzlich führte das rheingold-Institut 36 qualitative Tiefeninterviews zur detaillierten Analyse von Prozessen und Strukturen hinter wahrgenommenen Repräsentationsbeziehungen.

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