Vor dem womöglich „heißen Herbst“ schwanken die Deutschen zwischen Enttäuschungsprophylaxe und Normalitätsbeschwörung. Über den Gemütszustand eines verunsicherten Volkes spricht unter anderem Stephan Grünewald im ZEIT-Podcast „Das Politikteil“.
Der Podcast erschien am 16. September bei ZEIT Online.
Unruhen, Krawalle, brennende Barrikaden? Politiker und Medien warnen vor einem “heißen Herbst”, davor, dass sich der Unmut über steigende Preise, unbezahlbare Gasrechnungen, kalte Wohnzimmer und herablassende Einspartipps (Waschlappen statt Dusche) in die Wut auf “die da oben” verwandelt – mit unguten Folgen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) befürchtet eine “wachsende Verachtung der Demokratie”, Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) spricht sogar bereits von “Volksaufständen”. Ist das Panikmache oder berechtigte Sorge? Wird die Republik bald schon von einer Protestwelle erfasst, wie sie Frankreich vor wenigen Jahren mit den Gelbwesten-Krawallen erlebt hat?
In der neuen Folge von Das Politikteil sprechen wir mit dem Psychologen und Marktforscher Stephan Grünewald über den mentalen Zustand der Deutschen. Der Mitgründer des Marktforschungsinstituts Rheingold hat gerade eine aktuelle Studie darüber vorgelegt, wie sich die Ballung von Kriegs-, Corona-, Klima- und Energiekrise auf die kollektive Befindlichkeit der Deutschen auswirkt, was sie im Spätsommer 2022 fürchten, was sie sich wünschen und wie viel revolutionärer Geist in ihnen steckt.
Der Psychologe Stephan Grünewald aus Köln ist Gründer des Markt- und Medienforschungsinstituts rheingold. Grünewald wurde u.a. mit den Büchern „Deutschland auf der Couch“ (2006) und „Die erschöpfte Gesellschaft“ (2013) sowie “Wie tickt Deutschland” (2019) Bestseller-Autor.
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