“Wie wir wirklich leben”-Studie zeigt: Wahlkampf lohnt sich!

Wahlkampf lohnt sich

Im Auftrag von Philip Morris Deutschland hat rheingold eine repräsentative Studie zur Lebenswirklichkeit der Deutschen im Superwahljahr 2021 durchgeführt. Die zentralen Fragen der diesjährigen Untersuchung lauten: Warum wählen Bürgerinnen und Bürger, wie sie wählen? Was motiviert sie, wählen zu gehen? Und was hält einige von der Wahl ab? Eines vorweg: Wahlkampf lohnt sich!

Die Studienreihe „Wie wir wirklich leben“ ist Teil des gesellschaftspolitischen Engagements von Philip Morris in Deutschland. „Wir wollen mit einer Fortsetzung der Studie ´Wie wir wirklich leben` auch in diesem Jahr dazu beitragen, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Vertrauen in demokratische Institutionen und Akteure zu stärken“, sagt Claudia Oeking, Geschäftsführerin und Director External Affairs der Philip Morris GmbH. „Wir von Philip Morris sind davon überzeugt, dass Unternehmen heute selbst in der Verantwortung stehen, durch unternehmensinterne wie -externe Initiativen aktiv für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung und Gesellschaft einzutreten.“

Keine Krise der Demokratie

Diagnosen einer Krise von Gesellschaft und Demokratie sowie eine politische Polarisierung und Spaltung können auf Basis der Studienergebnisse nicht gestützt werden. Allgemein ergab die Stichprobe eine hohe Bereitschaft unter den Befragten, zur Wahl zu gehen. Durchschnittlich liegt die bekundete Wahlbeteiligung sogar bei ungefähr 80 Prozent – mit leichten Differenzen zwischen den Altersklassen: Je älter die Befragten, desto regelmäßiger wählen sie.

Das Vertrauen in das demokratische System ist mehrheitlich fest verankert. Auch von Politikverdrossenheit in Form von ausgeprägtem Nichtwählertum ist wenig zu spüren. Überforderung, Verwirrung und Frustration sind im Verhältnis zu politischem Gestaltungswillen bei den Wählerinnen und Wählern gering ausgeprägt. Vielmehr ergibt sich der Eindruck, dass durch die Corona-Krise eine zunehmende Politisierung der Wählerinnen und Wähler stattfindet.

Wahlkampf lohnt sich

Die Studie zeigt zudem, dass das Informationsverhalten der Befragten vor der Wahlentscheidung vor allen Dingen einer inhaltlichen Logik folgt. Die Information durch Wahlprogramme ist bei den 18- bis 34-jährigen mit 64 Prozent am stärksten ausgeprägt. Diese junge Wähler:innengruppe benutzt ebenfalls verstärkt den Wahlomaten (56 Prozent), um ihre Wahlentscheidung zu treffen. Beides spricht für eine stark programmatische Orientierung der jüngsten Altersgruppe der Stichprobe.

Auch die verbreitete Annahme, Nichtwähler:innen oder Unentschlossene seien eher affin für radikale Positionen oder Parteien, konnte durch die Ergebnisse nicht bestätigt werden. Während Sahra Wagenknecht unter den Unentschlossenen und Nichtwähler:innen als eine der beliebtesten Politikerinnen eingestuft wird, neigen diese Gruppen hinsichtlich der Parteipräferenz trotzdem am ehesten der SPD und CDU/CSU zu. Auch die Befürchtung einer Radikalisierung von Nichtwähler:innen und Unentschlossenen kann an dieser Stelle ausgeräumt werden, denn auch in diesen Gruppen wird die stärkste Ablehnung gegenüber der AfD angegeben. Diese Ergebnisse zeigen, dass es sich für alle Parteien – mit Ausnahme der AfD – lohnt, im Wahlkampf auch um Stimmen aus diesen Gruppen zu werben und den Schwerpunkt auf konkrete gesellschaftliche Inhalte und politische Konzepte zu setzen, um potenzielle Wähler:innen in ihrer Lebenswirklichkeit abzuholen.

Klassisches Mediennutzungsverhalten statt Social Media First

Überraschenderweise spielen Soziale Medien – wenn auch in der jüngsten Altersgruppe noch etwas intensiver genutzt – allgemein eine untergeordnete Rolle als Informationsquelle für die Wahlentscheidung. Die Berichterstattung traditioneller Medien hat hier über alle Altersgruppen hinweg einen höheren Stellenwert. Während Befragte über 55 mit nur 10 Prozent, 35- bis 54-Jährige mit 18 Prozent und 18- bis 34-Jährige mit 30 Prozent angaben, Soziale Medien als Informationsquelle zu nutzen, sind es bei klassischen Medien in allen Altersgruppen über 50 Prozent. Dies widerspricht nach Ansicht der Marktforscher:innen zum einen dem angenommenen Einfluss Sozialer Medien auf den Ausgang politischer Wahlen und betont gleichzeitig die Relevanz klassischer Medien im politischen Diskurs.

Taktisches Wählen, um bestimmte Parteien durch Enthaltung nicht zu stärken

Die Mehrheit (über 50 Prozent) wählt auch, um zu verhindern, dass andere Parteien von ihrer Enthaltung profitieren. Mit Ausnahme der Befragten, die angaben, vermutlich nicht wählen zu gehen, stimmten alle Befragten mehrheitlich der Aussage zu, sie würden auch deshalb wählen, damit eine bestimmte Partei ihre Stimme nicht bekäme. Hier zeigt sich bei allen Wählerinnen und Wählern neben dem Wunsch, Politik mitzugestalten, auch ein taktisches Kalkül. Dieses beeinflusst die Wahlentscheidung gegebenenfalls, wirkt aber zumindest wahlmobilisierend. Dieses Verhalten ist in allen Altersgruppen ähnlich stark ausgeprägt zu beobachten.

Corona scheint Desinteressierte zu politisieren

Wie bereits 2020 wurden auch in diesem Jahr politische Erwartungstypen auf Basis ähnlichen Antwortverhaltens der Befragten erstellt. Und wie im letzten Jahr stechen auch bei der aktuellen Studie zwei größere Gruppen heraus, die etwa 60 Prozent der Gesellschaft abbilden: die Erwartungstypen der Zufrieden-Moderaten sowie der Engagierten Optimisten. Diese beiden Gruppen zeigen sich insgesamt persönlich zufrieden, politisch konstruktiv und überdurchschnittlich gut informiert. Demgegenüber stehen rund 40 Prozent, deren Einstellung zu Politik und Gesellschaft durch tiefsitzende Gefühle von Verunsicherung, Überforderung, Ängsten oder Desinteresse geprägt wird: die so genannten Überforderten Ängstlichen, Enttäuschten Radikalen und Desinteressierten Zurückgezogenen. Im Vergleich zu letztem Jahr hat sich der Anteil des letzteren Erwartungstypus jedoch von 12 % auf 8% reduziert.

Ein Grund für die Politisierung könnte laut der Analyse der Studie in den Folgen und den politischen Entscheidungen während der Corona-Pandemie liegen, welche die Lebenswirklichkeit der Bürger:innen unmittelbar beeinflusst haben.

Die gesamten Studienergebnisse stehen unter folgenden Link zum Download bereit:

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